Bundestagsabgeordneter informiert sich über angepasste Arbeit und Bildung für Menschen mit Behinderung in Werkstätten

Tobias Bacherle besucht GWW

Welche Möglichkeiten gibt es für Menschen mit Behinderung und anderen Nachteilen, um einen für sie passenden Platz in der modernen Arbeitswelt zu finden? Dass dabei insbesondere die Digitalisierung eine große Hilfe im Alltag ist, konnte Tobias Bacherle, Bundestagsabgeordneter der Grünen, bei seinem Besuch im GWW Logistikwerk in Böblingen erfahren.

Ein GWW-Mitarbeiter erklärt Tobias Bacherle seine Tätigkeit

In der großen Werkhalle werden Bauteile für Kunden sequenziert, d.h. direkt für den Einbau am Band vorbereitet und passend geliefert. Damit solche Tätigkeiten auch von Menschen mit Behinderung bewältigt werden können, setzt die GWW verschiedene digitale Systeme ein. So zeigt Carsten Sick seinem Besucher stolz, wie er anhand der Kundenabrufe die benötigten Teile passend zusammenstellt. Mehrfaches Scannen während des Fertigungsprozesses stellt eine fehlerfreie Fertigung und Belieferung des Kunden sicher. Damit möglichst viele Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten an diesen Arbeitsplätzen tätig werden können, werden die Arbeit angepasst und die Hinführung zur Tätigkeit richtig umgesetzt. „Wir müssen dabei viele Faktoren in den Blick nehmen“, erklärt Geschäftsführerin Andrea Stratmann, „denn die Förder- und Bildungsthemen und die richtige Vorbereitung muss zu den Menschen passen, aber auch zeitgemäß sein und mit der gesellschaftlichen Entwicklung mitgehen.“

Ein GWW-Mitarbeiter zusammen mit Tobias Bacherle und Andrea Stratmann

In naher Zukunft möchte die GWW zusätzliche Aufgaben im Bereich der Medizintechnik und bei Medizinprodukten übernehmen. Tobias Bacherle bestärkt dieses Ansinnen: „Ich sehe sehr viel Potenzial in den Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Medizintechnik für die Zukunftsausrichtung der Region. Die Digitalisierung eröffnet hier neue Chancen für eine effiziente, qualitativ hochwertige und vor allem inklusive Arbeitswelt.“ Für ein Sozialunternehmen wie die GWW sind dafür tragfähige Netzwerke unabdingbar, um diese Entwicklungen im Sinne der beschäftigten Menschen mit Behinderung mitzugestalten. „Durch das Verknüpfen von handwerklichen Tätigkeiten mit digitalen Systemen bringt die GWW die Möglichkeiten und Kompetenzen der Arbeitnehmenden mit den Aufgaben des Logistikwerks zusammen. Dieser Ansatz, immer Lösungen für die vielfältigen Personen zu denken und dann auch umzusetzen, ist eine absolute Bereicherung für die Wirtschaft und Gesellschaft“, so Bacherle weiter. Denn in diesem Sinne kann die Werkstatt dann abwechslungsreiche Arbeitsplätze für die betroffenen Menschen anbieten, wird darüber hinaus aber auch selbst zum Ort anspruchsvoller Entwicklungen.