Passende Angebote erhöhen Teilhabe für Menschen mit Behinderung
Landes-Beauftragte für Menschen mit Behinderungen informiert sich im Campus Mensch
Obwohl Inklusion in vielen Bereichen der Gesellschaft umgesetzt wird, haben viele Menschen mit Behinderung Probleme, selbstbestimmt am Alltag teilzunehmen. Weiterhin existieren viele Barrieren, die die Teilhabe erschweren. Die Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer, erkundigte sich nun beim Campus Mensch, welche Möglichkeiten eine sinnvolle Zusammenarbeit verschiedener Anbieter den betroffenen Personen bietet.
„Mit der Gemeinschaft des Campus Mensch und seinen verschiedenen Firmen haben wir eine Landschaft geschaffen, die Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte Teilhabe optimal unterstützt. Von niederschwelligen Tätigkeiten in der Werkstatt an können die Menschen mit passgenauer Unterstützung und individuellen Bildungsangeboten begleitet werden und Entwicklungen durchlaufen. Dies können Entwicklungen innerhalb der Werkstatt sein, aber beispielsweise auch in einen Inklusionsbetrieb oder ein Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, erklärt Andrea Stratmann.
Man sieht sich jedoch immer wieder Hindernissen gegenüber, die ohne die Unterstützung der Politik nicht überwunden werden können. Auch diese kommen beim Besuch von Simone Fischer zur Sprache. „Denn es ist uns wichtig, gemeinsam eine gute Wirkung für die betroffenen Personen zu erzielen“, so Stratmann weiter. Beispielsweise sei es nicht nachvollziehbar, weshalb Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf bislang jegliche Fähigkeiten zum Arbeiten abgesprochen werden. Dadurch hätten diese Menschen keinen Zugang zu einem passenden Arbeitsplatz. Das möchte man dringend ändern. Mit weiteren Hürden sieht man sich in den Inklusionsunternehmen durch die Erhöhung des Mindestlohns konfrontiert. Der Mindestlohn in den Inklusionsbetrieben sei selbstverständlich im Sinne der Menschen und daher zu unterstützen, brächte den Unternehmen jedoch, ohne einen finanziellen Ausgleich, zusätzliche Herausforderungen.
Die Beauftragte der Landesregierung Simone Fischer betonte: „Menschen mit Behinderungen sind wertvolle Fachkräfte in allen Unternehmen. Inklusion ist eine Chance zur Fachkräftesicherung, wer integriert, profitiert. Auch behinderte Menschen brauchen zeitgemäße Arbeitsbedingungen und einen angemessenen Lohn. Arbeit bedeutet Existenzsicherung, schafft Selbstwirksamkeit und Teilhabe. Ein inklusiver Arbeitsmarkt ist unser Ziel. Dafür müssen wir gemeinsam arbeiten. Damit dies möglich ist, müssen die Voraussetzungen verbessert werden und die Tür in den allgemeinen Arbeitsmarkt muss sich öffnen.“ Sie dankte für die wichtigen Gespräche und den guten Austausch mit den Menschen mit Behinderungen und den Mitarbeitenden der GWW, die sich auf den Weg gemacht haben, Inklusion selbstverständlich zu machen.