Wir feiern Jubiläum

30 Jahre Femos, 20 Jahre CAP

1989 entstand das Inklusionsunternehmen Femos gGmbH als Tochter der GWW - Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH. Bereits zehn Jahre später eröffnete der erste CAP Lebensmittelmarkt in Herrenberg. Während den Jahren etablierte sich Femos als verlässlicher Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung. Nun feierte das Unternehmen zusammen mit den Firmengründern Jubiläum.

Als die GWW vor 30 Jahren Femos gründete, gab es das heute weit verbreitete Konzept der Inklusionsfirmen so gut wie nicht. Ziel war damals, Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung zu schaffen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht unterkommen, aber in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung unterfordert wären. Heute beschäftigt das mittlerweile zur Stiftung Zenit gehörende Unternehmen über 150 Menschen, davon 90 mit anerkannter Behinderung. Die Vielfalt der verschiedenen Tätigkeiten wurde an der Jubiläumsfeier deutlich. Sie ermöglicht Arbeit für Menschen mit völlig unterschiedlichen Interessen. So werden in einer Halle Ladungsträger für die Automobilindustrie gefertigt. In einem anderen Bereich werden Leiterplatten bestückt und verlötet. Aber nicht nur am Standort in Gärtringen bietet das Unternehmen Arbeitsplätze. Ebenfalls seit vielen Jahren betreibt Femos das Recyclingszentrum des Landkreises Böblingen. Dort pressen Mitarbeiter die von den Wertstoffhöfen des Landkreises angelieferten Wertstoffe wie Papier, Pappe, Tetrapacks und verschiedene Kunststoffe und bereiten alles zum Weitertransport vor. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Tätigkeiten im Einzelhandel. Neben der Möbelhalle in Böblingen, wo auf 2500 m² Fläche gut erhaltene gebrauchte Möbel und andere Gebrauchtwaren zu günstigen Preisen angeboten werden, betreibt Femos vier CAP Lebensmittelmärkte im Landkreis. Als der damalige Geschäftsführer Rainer Knapp 1999 die Idee hatte, im Herrnberger Ziegelfeld einen Lebensmittelmarkt zu übernehmen, traf er bei vielen Menschen auf Unverständnis. Heute befinden sich die Nahversorger häufig im Ortskern der Gemeinden und ermöglichen eine fußläufige Erreichbarkeit durch die Einwohner. Und sie bieten Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze mitten in der Gesellschaft.

Dabei ist es nicht immer einfach, passende Tätigkeiten zu finden, denn die Prozesse und die Arbeit werden so gestaltet, dass sie den individuellen Fähigkeiten behinderter Menschen angepasst sind. „Um als Inklusionsunternehmen erfolgreich wirtschaften zu können, müssen sich die Aufgaben nach dem individuellen Können der Mitarbeiter richten und nicht die Menschen nach der Arbeit“, erklärt Kohlberger. Dass das Konzept insgesamt aufgeht, wurde an der Jubiläumsfeier deutlich. Und die Gäste und die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zeigten sich überzeugt, dass den Verantwortlichen auch in der Zukunft die guten Ideen nicht ausgehen werden.