Zweijährige Qualifikation als Basis beruflicher Tätigkeit

Erfolgreicher Abschluss der beruflichen Bildung für 53 Absolventen

Nach einer zweijährigen Qualifikation in den Berufsbildungsbereichen der GWW erhalten 53 Menschen mit Behinderung oder seelischer Erkrankung ihre Abschlusszertifikate.

Vielfältige Schulungsmodule, Übungen, Projekte und Praktika liegen hinter den 28 Absolventen aus dem Landkreis Böblingen und 25 Absolventen aus dem Landkreis Calw, die sich zusammen mit ihren Bildungsbegleitern im Landratsamt Calw versammelt haben. Sie haben mit dem erfolgreichen Abschluss des Berufsbildungsbereichs eine Leistung vollbracht, die nicht selbstverständlich ist. Im Rahmen des Berufsbildungsbereichs haben sie die Unterstützung erfahren, die sie für ihren individuellen Weg hin zum passenden Arbeitsplatz benötigen. „Mit dem Abschluss stehen den Teilnehmern nun weitere Schritte in die Zukunft offen“, sagt Ralph Kammerer, Leiter der Abteilung soziale Hilfen im Landkreis Calw. „Dieser Abschluss ist Voraussetzung dafür, eine passende Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder auch in der GWW zu finden.“ 

Bereits zum vierten Mal werden die Absolventen mit einem landesweit einheitlichem Zertifikat der Agentur für Arbeit und des Kommunalverband für Legend und Soziales (KVJS) für ihre erreichten Qualifikationen geehrt.

Als Basis der Qualifizierungen im Berufsbildungsbereich dienen Bildungsrahmpläne, die sich in den Inhalten an bundesweit anerkannten Ausbildungsberufen orientieren. Dazu gehören unter anderen Qualifizierungen in den Bereichen Lager-Logistik, Büromanagement, Einzelhandel, Holztechnik, Metall, Garten und Landschaftsbau, um einen Teil der Inhalte zu nennen. „Die Schulungsinhalte sollten immer mit dem zusammenpassen, was die Betriebe und Arbeitsbereiche der Werkstätten benötigen, damit die Menschen später dort gute Arbeit leisten können“, erklärt Markus Metz, Bereichsleiter Bildung der GWW. In Projekten und einzelnen Aufgaben entstanden Objekte aus unterschiedlichen Materialien. Ein Absolvent präsentiert einen Engel aus Metall. An ihm konnte er den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen in der Metallbearbeitung und der Oberflächenbearbeitung lernen. Eine ganze Gruppe erstellte zusammen ein voll funktionsfähiges Wasserrad aus Metall und Holz. Mechanische Komponenten wurden erarbeitet, sich intensiv mit Holzverarbeitung und Metallbearbeitung auseinandergesetzt.

Drei Absolventen berichten stolz von ihrer Praxisnahen Qualifizierung Lagerlogistik. In mehreren Modulen in Theorie und Praxis lernten sie die Abläufe in Warenlagern, vom Wareneingang, Wareneingangskontrolle, Sequenzierung bis zum Warenausgang kennen. „Es macht mir großen Spaß im Lager zu arbeiten. Bei der Qualifizierung konnte ich meinen Ameisen Führerschein machen. Und wir hatten immer volle Unterstützung durch unsere Anleiter“, erklärt ein Teilnehmer. „Als nächstes Ziel habe ich, eine Qualifikation zum Fachlagerist zu machen. Allerdings ist das schon ziemlich schwer, da es mir nicht leicht fällt, wieder in der Schule zu sitzen. Aber ich bin zuversichtlich, mein Ziel zu erreichen.“ Die Qualifikation zum Fachlagerist schließt am Ende mit einer IHK Prüfung ab. „Es ist uns wichtig, dass es unseren Teilnehmern offen steht, am Ende ein Zertifikat erhalten können, das von einer Handwerkskammer, der IHK oder dem Regierungspräsidium anerkannt ist“, erläutert Markus Metz, „denn es ist immer gut, wenn die Teilnehmer bei Bewerbungen ein Zertifikat beim Arbeitgeber vorlegen können.“