Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bildungsbereichs erhalten Abschusszertifikate
Erfolgreicher Abschluss der beruflichen Bildung für 44 Absolventen
Als erster Jahrgang, der die Zeit der beruflichen Bildung komplett unter Bedingungen der Corona-Pandemie absolvierte, erhielten 44 Menschen mit Behinderung oder seelischer Erkrankung ihre Abschlusszertifikate. Die Feier markierte das Ende der zweijährigen Qualifikation in den Berufsbildungsbereichen der GWW.
Trotz der besonderen Situation der letzten beiden Jahre konnten die Bildungsangebote konstant umgesetzt werden. Auch für die Menschen mit Behinderung hieß es dabei über einen Zeitraum, daheim zu lernen. So können die Absolventinnen und Absolventen besonders stolz sein, als erste Generation durch den umfassenden Einsatz digitaler Medien eine neue Form der beruflichen Bildung genossen zu haben. „Wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden, dass alle trotz Corona ununterbrochen die Bildungsmaßnahmen wahrnehmen konnten, dank des schnellen Ausbaus der digitalen Angebote“, erklärt Markus Metz, Leiter der Bildungsangebote in der GWW. Er ist davon überzeugt, dass die Teilnehmenden auch zukünftig von dieser besonderen Erfahrung profitieren werden, da die meisten im Arbeitsalltag vermehrt mit der fortschreitenden Digitalisierung konfrontiert sein werden.
Während nun einerseits Tablets, digitale Boards, E-Learning Angebote und eigens entwickelte Bildungs-Apps zum Alltag der Bildungsbereiche in der GWW gehören, werden auch die praktischen Qualifizierungen weiter ausgebaut und in kleinen Gruppen durchgeführt. Als Grundlage dienen Inhalte aus anerkannten Berufsbildern, die in für die Zielgruppe passende Bildungsmodule umgesetzt werden. „Als Ergebnis erhalten die Absolventinnen und Absolventen ein in Baden-Württemberg standardisiertes und anerkanntes Zertifikat“, berichtet Geschäftsführerin, Andrea Stratmann. „Auf diesen Inhalten kann aufgebaut werden, da weitere Qualifizierungen daran angedockt werden können. Unabhängig davon, ob die Anschlussbeschäftigung in einer Werkstatt oder auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt erfolgt.“
Zwei Absolventen, die jetzt anspruchsvolle Arbeitsplätze in der Montage haben, bei der Zertifikatsübergabe:
So hatten sich die 21 Personen aus dem Landkreis Böblingen und 23 Personen aus dem Landkreis Calw in vielfältigen Berufsbildern qualifizieren können. In Seminaren und Praktika fanden sie die zu ihren Fähigkeiten passenden Tätigkeiten heraus, die sie anschließend in tiefergehenden Qualifizierungen ausbauten. Dazu gehörten unter anderen Qualifizierungen in den Bereichen Lager-Logistik, Büromanagement, Hauswirtschaft, Holztechnik, Garten- und Landschaftsbau, um einen Teil der Inhalte zu nennen. „Denn Bildung ist mehr als Anlernen. Man versteht dann immer auch den Hintergrund von Tätigkeiten“, erklärt die Geschäftsführerin. Eindrücklich berichteten Bildungsbegleiter und Teilnehmer dann auch von den Schulungen im Garten- und Landschaftsbau. Denn dort werden nicht nur Pflanzen gepflegt, sondern auch wie eine Pflanze wächst, wie die Teile einer Pflanze heißen und wie sie Photosythese betreibt. Und um die Pflanzen zu bestimmen, kommt eine App zum Einsatz. Beeindruckt von den vielen Schulungsinhalten gab der Böblinger Landrat Roland Bernhard den Absolventinnen und Absolventen bei der Zertifikatsübergabe mit auf den Weg: „Setzen Sie Ihre Talente und Ihr Wissen ein – auf attraktiven Arbeitsplätzen in der GWW, in einem Inklusionsbetrieb oder in einer anderen Firma in den Landkreisen Böblingen und Calw.“